Speicherstadt

Im Herbst 91 hatten wir in Bilsen ein kleines Oldtimerfest für die Freunde aus der näheren Umgebung arrangiert. Mein langjähriger Chauffeur Otto Boje – die Kanaille – hatte an der Gulaschkanone gewirkt und eine gehaltvolle Erbsensuppe gezaubert. Gegenüber bei Bananen-Willy war Kartoffelfest mit Bier für 50 Pfennig und der Kollege Fritz H. aus Oldenburg hatte eine Abgesandschaft mit der Südwerke Feuerwehr geschickt. Das Besondere an dieser war, dass sie zur Bierbar umgerüstet war. Kurzum: Es ging hoch her.

Am Sonntag dann hatten wir eine Fahrt durch den Hamburger Hafen geplant, an der sich fünf Kollegen beteiligten. Die Speicherstadt war leer und nicht von Touristen durchtränkt, die Gebäude noch nicht durch Reklame oder sonstigen unpassenden Zierrat verschandelt. Es war eben Sonntag in einem Viertel, welches im Alltag der Arbeit gewidmet ist. Eine unwiederbringliche Szene, die mittlerweile total entweiht ist.
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